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1968 Kabarett Lieder Zeichnungen

Zwei wunderbare Illustrationen von Günther Stiller

"Mord und Totschlag, Gift und Galle" ausgewählt und vorgestellt von Frederik Hetmann mit gar schauerlichen Bildern versehen von Günther Stiller
„Mord und Totschlag, Gift und Galle“ ausgewählt und vorgestellt von Frederik Hetmann mit gar schauerlichen Bildern versehen von Günther Stiller

Wie Flugblätter sind alle Gedichte, Moritaten und Bänkelgesänge des Buches „Mord und Todschlag, Gift und Galle“ gestaltet. Ob Moritaten über Verbrechen aus dem 19. Jahrhundert oder von Aufständen, ob Lieder über historische Ereignisse wie den Frankfreichfeldzug Napoleons oder über Kasper Hauser, Günther Stiller formt treffliche Bilder zu den Texten.

Die Anthologie der Büchergilde Gutenberg wurde von Frederik Hetmann zusammengestellt und herausgegeben. Im sechsten Kapitel versammelte er unter der Überschrift „Dichter spielen Bänkelsänger“ Texte von Theodor Fontane bis Walter Mehring. Natürlich fehlen auch Frank Wedekind, Bertolt Brecht und Kurt Tucholsky nicht.Dieses apitel ist schön und rundet 1968 eine literarische Entwicklung ab. Aber viel spannender sind tatsächlich die Moritaten der oft anonymen Bänkelsänger. Verbunden werden alle Texte durch die einheitlich in rot, grün, schwarz und weiß gestalteten Seiten von Günther Stiller. Sie erzählen die Geschichten nach, betonen besonders dramatische Textstellen und machen aus fast jedem Text ein besonderes Blatt, das man am liebsten als Grafik-Blatt an die Wand hängen möchte.

Von Walter Mehring sind das „Kinderlied“ (aus „Das Ketzerbrevier“, 1921) und „Verrat militärischer Geheimnisse“ (Weltbühne Nr. 42/26. Jg. vom 14. 10. 1930, S. 589. (G)) in den Band aufgenommen worden. Beide Texte finden sich in vielen Anthologien. Aber in keiner wurden sie so schön, so überzeugend grafisch begleitet.

Illustration von Günther Stiller zur Ballade "Kinderlied"
Illustration von Günther Stiller zur Ballade „Kinderlied“
Illustration von Günther Stiller zur Ballade "Verrat militärischer Geheimnisse"
Illustration von Günther Stiller zur Ballade „Verrat militärischer Geheimnisse“

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