Mit Walter Mehring wurde ich durch Theodor Däubler bekannt; der brachte ihn eines Tages in mein Atelier, das damals in Südende lag und eher einer romantischen Höhle glich. Wir verstanden uns gut, Walter und ich, vom Beginn unserer Freundschaft. Er war der Sohn eines Berliner-Tageblatt-Redakteurs und hatte von seinem Vater Witz, Sarkasmus und Berlinertum geerbt. Als ich ihn kennenlernte, stand er ein wenig unter dem Einflufi futuristischer Dichtung, doch hatte er schon damals seine eigene Linie und sein eigenes Talent für Tempo und dramatische Bewegung. Er war eine gute Mischung: ein Francois Villon von der Spree, mit etwas Heinrich Heine versetzt. »Weiße mit Schuß«, würde der Berliner sagen.
Kategorie: 2009
Aleksandra Liashenko tanzt das Lied „Wie lange noch?“ von Walter Mehring und Kurt Weill. Krzysztof Pastor zeichnet für die Choreographie verantwortlich. Beide arbeiten am Polnischen National Ballett in Warschau.
In der Werkausgabe von Christoph Buchwald ist der Text dieses Liedes („Wie lange noch“) nicht zu finden. Dafür aber auf dieser CD und auf einer von Teresa Stratas („The unknown Weill“) In der gleichnamigen Liedersammlung wurde es auch veröffentlicht. Rita-Lucia Schneider (Mezzosporan) singt das Lied, das 1943 oder 1944 entstanden ist, hier zu einfacher Klavierbegleitung.