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1956 2022 Biografisches

Elisabeth Trautwein-Heymann denkt an Mehring als Mathelehrer

So klein der Band ist, so amüsant ist er. Elisabeth Trautwein-Heymann blickt auf ihre Kindheit zurück. Die Tochter Werner Richard Heymanns lernte durch ihren Vater sehr viele berühmte Menschen kennen. Das prägte sich in der Kindheit ein. Im gerade bei Hentrich & Hentrich erschienen Erinnerungs-Buch nimmt sie den Blick des Mädchens in den 1950er-Jahren wieder ein. Geboren 1952 in Salzburg und aufgewachsen vor allem in München, konnte sie im Haus ihres Vaters, des großen Komponisten, Einblick in unterschiedliche Welten gewinnen. Zum einen in die Kreise der Exilanten, die wie ihr Vater aus den USA oder anderen Ländern in die Bundesrepublik kamen. Und in die Welt der Gebliebenen, die als Schauspieler oder Musiker die zwölf Jahre Nationalsozialismus aktiv oder passiv erlebten. Und zu guter Letzt auch noch all jene internationalen Stars, für die Heymann Melodien und Filmmusiken schrieb. 

An Walter Mehring erinnert sich Trautwein-Heymann in einer ganz besonderen Funktion: als Nachhilfelehrer! 

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2022 Biografisches Brief Kunst Prosa

„Verrufene Malerei“ erscheint als Neuauflage

Es geht weiter! Verleger Bernd Zocher macht erneut Texte Walter Mehrings wieder im Buchhandel zugänglich. Diesmal sind es seine Beobachtungen über die Kunst der Moderne, die Mehring erstmals 1958 im Diogenes Verlag veröffentlichen konnte. Ergänzt wird die von Martin Dreyfus herausgegebene Ausgabe um Briefe Mehrings an Daniel Keel, den Diogenes-Verleger. „Verrufene Malerei – Von Malern, Kennern und Sammlern“ ist in der Neuausgabe eine wunderbare Entdeckungstour durch eine Kunstepoche, die wir heute als einen explosiven Aufbruch in alle möglichen Richtungen in den Museen der Welt bewundern.

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1952 2022 Biografisches Prosa Übersetzungen

Amy Dusty liest aus „The Lost Library“

Das 2. Kapitel der „Verlorenen Bibliothek“ in der englischen Ausgabe liest Amy Dusty.

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1946 2018 Biografisches

Erinnerungen von Ré Soupault an Treffen mit Mehring 1946 in New York

 

Ré Soupault: Vom Bauhaus in die Welt – Erinnerunge

Diese kurzen Notizen im Rückblick spiegeln nichts wider von den oft übermenschlichen Mühen, die mir Arbeit, Geldverdienenmüssen, Umzug, neu Einrichten usw. gemacht haben. In meinem Tagebuch aus jenen Tagen ist natürlich viel mehr enthalten, aber selbst diese ausführlicheren Notizen geben mir beim Wiederlesen nur so etwas wie einen Schatten des Erlebten. Das Leben in meiner eigenen Behausung brachte mir so manche Bereicherung, nicht etwa in materieller, sondern in seelisch-moralischer Beziehung: ich konnte Freunde bei mir sehen oder, wenn dieses Wort vielleicht zu hoch gegriffen ist, Menschen, an denen mir lag, die Freunde werden konnten. Lotte Weidler kam, Richard Wright mit Ellen, seiner Frau, Claire und Yvan Goll, Lotte Lenya und Kurt Weill, Miriam, Marion, Bill und seine Frau. Zu meinen häufigen Besuchern gehörte Walter Mehring, und in der Erinnerung bin ich immer noch gerührt, wenn ich ihn sagen höre: Unter uns können wir ja eigentlich »boche« sprechen. Ich glaube, seine Sprache fehlte ihm sehr. Schriftsteller und Schauspieler hatten es besonders schwer als Flüchtlinge.

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1938 1997 Biografisches Wissenschaft Zeitschriften

Streit über Hilfsaktion für Mehring im Pariser Exil

1938, nach seiner Flucht aus Wien, lebte Walter Mehring wieder in Paris. Offensichtlich war seine finanzielle Situation prekär. Michaela Enderle-Ristori hat in ihrer umfangreichen Arbeit über die Literaturkritik in den Exilzeitungen Pariser Tageblatt und Pariser Tageszeitung auch auf Konflikte innerhalb der Pariser Exilpresse hingewiesen. Exemplarisch beschreibt sie einen Streit zwischen der »Pariser Tageszeitung« (PTZ) und der Zeitschrift »Die Zukunft«:

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1918 1919 1986 Biografisches Wissenschaft

Herrmann-Josef Fohsel beschreibt den Beginn von DADA

Der Künstlercafés Berlins sind vielfach beschrieben worden. H.J. Fohsel veröffentlichte 1996 einen schönen Band über das Café des Westens und das Romanische Café. In ihm schildert er auch, wie DADA in Berlin in die Welt kam:

Am 12. April 1918 startete die »Neue Sezession« in der Galerie Macht mit einer Soirée die erste von zwölf öffentlichen Veranstaltungen des Berliner »Club Dada«: »Der Gipfel der Auflehnung wurde erreicht, als Else Hadwiger die Kriegsgedichte von Marinetti vortrug, die Huelsenbeck mit einer Holzknarre und auf einer Kindertrompete zur Illustration begleitete. Ein Soldat in feldgrauer Uniform wälzte sich in epileptischen Krämpfen am Boden, und das Publikum tobte. Mein Text Das neue Material in der Malerei löste eine solche Bewegung aus, daß die Saalleitung, die für die ausgestellten Bilder an den Wänden fürchtete, mir mitten im Satz das elektrische Licht ausdrehte und ich in der Finsternis zum Schweigen verurteilt War. Ein herrlicher Abend und ein DADAistischer Erfolg«, erinnert sich Raoul Hausmann in »Am Anfang war Dada«.

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1942 Biografisches Prosa Wissenschaft Zeitleiste

Walter Mehring bekennt sich zum Buch „Timoshenko“

Im Roten Antiquariat in Berlin ist derzeit eine Ausgabe des Buches „Timoshenko – The Story of the Russian Marshal“ erhältlich. Das Buch ist 1942 bei Albert Unger in New York erschienen. Als Autor ist Walter Mehring angegeben.

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1921 1922 1971 Biografisches Kabarett

Walter Mehring führt Bert Brecht bei Trude Hesterberg ein

Trude Hesterberg: Was ich noch sagen wollteEines Abends, nach der Vorstellung, rief mich Walter Mehring in den leeren Zuschauerraum. Er stellte mit einen jungen Mann vor. Es war ein stiller, blasser Mensch, mit tiefliegenden dunklen Augen, vonspringendem spitzern Nasengiebel und einem sanften Mund. Dünn und schmal waren auch die
Hände, die aus der zu kurzen Jacke hervorschauten. Alles an ihm sah ärmlich und mager aus, und wenn ihn nicht Mehring persönlich angebracht hätte, ich hätte ihn Wohl kaum beachtet. »Herr Brecht spielt und singt zur Laute und möchte gern bei dir auftreten«, äußerte Mehring schlicht.  »Ja?« fragte ich. Der junge Mann blieb weiter still, nur seine runden schwarzen Augen musterten mich abschätzend. »Wie wär’s also, wenn Sie mal an einem Donnerstag . . .«
››Nein«, unterbrach mich Mehring, »das geht nicht, wir werden zu dir in die Wohnung kommen.« – ››Na schön«, antwortete ich, »dann kommt mal an einem Sonntagvormittag, da habe ich mehr Zeit!«

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1996 Biografisches

Helmut-Maria Glogger porträtiert Walter Mehring

Walter Mehring

«Ich hab” die Welt zu malen, nicht zu ändern»

«Jeder ist Dadaist, ob er will oder nicht. Wenn Sie sich eine Wurst kaufen, werden Sie selbst zum Dadaisten. ››

Helmut-Maria Glogger: Abenteuer der LiteraturWalter Mehring. Vor 15 Jahren stirbt der Mann, der so gerne Maler geworden wäre, als Journalist, Poet, Chansonnier, Dramatiker und Spotter im städtischen Altersheim Erlenhof in Zürich, zwischen Neubauten und Bahngleisen.

Heute ist Mehring kaum mehr eine Zeile wert. Warum? Weil er nie «politisch korrekt» war? Weil er so gern ein «entarteter Maler» geworden wäre, es «aber nur zum Schriftsteller gelangt hat››? Weil er bekennender Sozialist bis zu seiner letzten Zigarette geblieben ist?

Walter Mehring – der 1896 in Berlin Geborene und seit seinem Tod 1981 sträflich leichtsinnig Vergessene – stand stets «Am Rande der Zeit››.

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1938 Biografisches

Mehrings Vermieter hilft heute vor 80 Jahren bei der Flucht aus Wien

Jahre nach der Flucht aus Wien von Walter Mehring haben er und Hertha Pauli in ihren jeweiligen Erinnerungen genau diese geschildert. Wer die beiden Texte nebeneinanderlegt, stellt fest, dass sie sich in einigen Details unterscheiden. Dass vermutlich die Erinnerung Walter Mehrings eher den Tatsachen und weniger der Dichtung entspricht, überrascht insofern, als in der Forschung bisher eher die Auffassung vertreten wurde, dass Mehring es umgekehrt sei. Und dass Mehring angesichts seines großartigen Erinnerungswerkes „Die verlorene Bibliothek“ eher zu einer dichterischen Betrachtung der realen Ereignisse tendiert habe.