Der Literaturwissenschaftler Dieter Mayer hat sich 2006 und 2009 mit je einem Beitrag in der Zeitschrift „litertur für leser“ mit Walter Mehrings Arbeit als Journalist auseinandergesetzt. Der erste Beitrag behandelt die Zeit bis 1933, der zweite das Exil von 1933 bis 1939. Beide Beiträge sind in Dieter Mayers Sammelband „Kurt Tucholsky – Joseph Roth – Walter Mehring – Beiträge zu Politik und Kultur zwischen den Weltkriegen“ erschienen.
Mayer geht in beiden Texten sehr chronologisch entlang der Veröffentlichungen von allem in der „Weltbühne“, dem „Tage Buch“ und dem „Neuen Tage Buch“ vor. Dabei anaylisiert er sehr treffend die Beweggründe für Mehrings Arbeit. Der sehr deskriptive Ansatz fördert keine neuen Erkenntnisse, aber er stellt sehr schön zusammen, was Mehring wann und weshalb veröffentlichte. Leider fehlen einfache Querverweise auf die Prosa Mehrings, in der er viel seiner journalistischen Arbeit verarbeitete und vertiefte. Dennoch lohnt sich die Lektüre vor allem für Entdecker Walter Mehrings. Siene Konsequenz und Schärfe der Analyse des politischen Geschehens in Deutschlands sind erstaunlich. Die Kraft der Sprache immer wieder verblüffend. Dieter Mayer bietet einen guten Zugang dazu.
Dieter Mayer: Kurt Tucholsky, Joseph Roth, Walter Mehring – Beiträge zu Politik und Kultur zwischen den Weltkriegen. Frankfurt/M. e.a.: Peter Lang 2010.
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