Krach; in: Der Uhu H. 6 vom März 1930; 6. Jg. 1929/30; S. 49 ff.
Im Jahr 1931 hatte die Redaktion des „Uhu“ eine schöne Idee. Lyriker sollten nach Bildern dichten und Karikaturisten nach Gedichten zeichnen. Heraus kam eine Stafette über eine Foto aus dem Bois de Boulogne von 1912.
„Dieses Foto gaben wir den dem Satirker Walter Melıring mit der Bitte, uns ein recht hübsclıes Gedicht dazu zu machen. Walter Mehrings Verse gaben wir dann an unsern Zeiclıner Horst v. Moellendorff mit der Bitte, uns eine recht hübsche Zeichnung dazu zu machen. Die Zeichnung von Horst v. Moellendorff gaben wir dann an den Lyriker Max Hermann-Neiße mit der Bitte, uns ein recht hübsches Gedicht dazu zu machen. Das
Gedicht von Max Hermann-Neiße gaben wir dann an unsern Mitarbeiter Otto Schmalhausen mit der Bitte, uns eine recht hübsche Zeichnung dazu zu machen. Jeder hat also nur die Arbeit seines Vorgängers als Anregung gehabt. Diese bunte Kette zeigt, wie – gleich einer Anekdote, die von Mund zu Mund wandert – ein so eiııfacher Vorgang bei der Weitergabe durch Auffassung, Temperament und Ausdrucksmittel verändert wird.“
Uhu Nr. 7, 1930/31, H. 6; S. 31 ff.
In einem Konvolut von alten Zeitungstexten, die bei einem Antiquar in einer Ecke lagen, war unter anderen dieser aus dem UHU, einer Berliner Zeitschrift, dieser von 1929. Er ist ein Auszug aus dem „Neubestellten abenteuerlichen Tierhaus“, das schon vier Jahre zuvor erschienen war.
Die Zentralbibliothek Zürich hat einige ihrer Bestände online gestellt. Unter anderem diesen Brieg Walter Mehrings Brief an Arnold Kübler vom 8. Mai 1968. Kübler war Chefredakteur der Zeitschrift „Du“. Und Mehring war imemr auf der Suche nach der Möglichkeit veröffentlichen zu können. Zum einen, weil er kaum Geld hatte, zum anderen, weil das Publizieren das Lebenselexier schlechthin für ihn war. Hier geht es zum Original der Bibliothek…