Und nun nach Hamburg! Peter Sachse, der zu gleicher Zeit in Berlin
dreizehn Kabaretts leitete und in den zwanziger Jahren auch am Kurfürstendamm eine Stätte der Kleinkunst, ››Karussell« genannt, gründete, ließ Viktor Auburtin seine kleinen Miniaturen und Roda-Roda seine berühmten Militäranekdoten lesen. Er veranlaßte auch Walter Mehring und Willi Engel-Berger den »Seemanns-Choral« für sein Brettl zu schreiben.
Kategorie: Lieder
„Die roten Schuhe“
Der Sänger und Komponist Reiner Hiby hat „Arierzoo“ von Walter Mehring vertont. Zusammen mit Dago DeLevie hat er das Lied eingesungen. An der Klarinette begleitet sie Claudio Puntin.
Anika Maurer und Dietmar Loeffler interpretieren als „Zuckerbrot“ „Die Kälte“ von Walter Mehring (Text) und Werner Richard Heymann (Musik). Das Stück ist Bestandteil ihres Chanson-Programms „Opium für alle“, das sie ab 2001 aufführten.
1931 erscheint einer der frühen deutschen Tonfilme: „Das Lied vom Leben“. Alexis Granowsky probierte in ihm die Möglichkeiten des noch neuen Tonfilms aus. Eine illustre Schar von Freunden und Kollegen gehörte zum Team. Viele kannte Granowsky, der 1928/29 von einer Westeuropa-Reise nicht mehr in die Sowjetunion zurückkehrte von Max Reinhardts „Deutschem Theater“ in Berlin, wo er an Revuesn mitwirkte. Der russische Jude hatte zuvor in Petrograd und Moskau ein jiddisches Theater geleitet und erste Regiearbeiten fürs Kino übernommen.
1977 hat sich Walter Stapper an „Die verbrannten Dichter“ erinnert und ein Programm mit Liedern dazu erstellt. Walter Mehring, Kurt Tucholsky, Ernst Toller, Lion Feuchtwanger, Heinrich Heine, Bertolt Brecht, Irmgard Keun, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Hirsch Glik und Erich Kästner hatte Stapper für sein Programm ausgewählt. Zur Gitarre sang er zu Kompositionen von Hanns Eisler, Peter Janssens und Bela Reinitz dar. In Rezensionen aus dem Jahr 1977, etwa aus den „Nürnberger Nachrichten“, wird das Programm sehr positiv bewertet: „Langanhaltender Beifall dankte Walter Stapper für diese lebendige und farbige literarische Geschichtsstunde.“
Manuela Mühlethaler: Wann haben Sie den Text „Oratorium von Krieg, Frieden und Inflation“ geschrieben?
Walter Mehring: Das Oratorium war geschrieben für eine Aufführung im Piscator-Theater in Berlin. Und wurde von Eisler komponiert dort zum ersten Mal aufgeführt.
Manuela Mühlethaler: In welchem Jahr war das?
Walter Mehring: Das war 1929.
Manuela Mühlethaler: Und wann haben das Stück es geschrieben?
Walter Mehring: Wenn man das ein Stück nennen kann. Es war eigentlich ein episches Theaterstück, das ich schon 1925 im ersten Wurf fertig gestellt hatte. Dann wurde es von Piscator im Theater am Nollendorf Platz in der Werkstatt aufgeführt, allerdings in einer sehr veränderten Form, als ich es ursprünglich beabsichtigt hatte. Es war das erste Mal in Berlin, dass die SA das Theater gestürmt hatte und dass die erste Aufführung – die anderen folgten dann doch – nicht zu Ende geführt werden konnte.