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1927 Prosa Zeitschriften

Walter Mehring würdigt Rundfunkpionier

* ALFRED BRAUN *
DER FUNKDIRIGENT
VON
WALTER MEHRING
*

Portrait Alfred Braun

An dem langen Gang befanden sich zur Rechten einige mit Klubsesseln ausgestattete Zellen. Zur Linken die abgedichteten Türen des großen Operationssaales, aus dem manchmal ein wirres Geschrei drang. Als ich in die mir zugewiesene Zelle eintrat, lief dort ein langer, blonder Herr auf und ab, der in sichtbarer Erregung Worte wie: Kassiopeja . . . Alpha im Großen Bären . . . und Orionnebel . . . zur Decke schleuderte. Einen Moment unterbrach der Herr seine Suada, sah mich entgeistert an und bemerkte traurig: „Mein Gott! Es ist 7 Uhr 3 Minuten! Um 7 Uhr sollte ich beginnen. Was meinen Sie, ob ich die Sonnenflecke weglasse?“ . . ., um sich gleich danach wieder in die Milchstraße zu verirren.

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1956 2022 Biografisches

Elisabeth Trautwein-Heymann denkt an Mehring als Mathelehrer

So klein der Band ist, so amüsant ist er. Elisabeth Trautwein-Heymann blickt auf ihre Kindheit zurück. Die Tochter Werner Richard Heymanns lernte durch ihren Vater sehr viele berühmte Menschen kennen. Das prägte sich in der Kindheit ein. Im gerade bei Hentrich & Hentrich erschienen Erinnerungs-Buch nimmt sie den Blick des Mädchens in den 1950er-Jahren wieder ein. Geboren 1952 in Salzburg und aufgewachsen vor allem in München, konnte sie im Haus ihres Vaters, des großen Komponisten, Einblick in unterschiedliche Welten gewinnen. Zum einen in die Kreise der Exilanten, die wie ihr Vater aus den USA oder anderen Ländern in die Bundesrepublik kamen. Und in die Welt der Gebliebenen, die als Schauspieler oder Musiker die zwölf Jahre Nationalsozialismus aktiv oder passiv erlebten. Und zu guter Letzt auch noch all jene internationalen Stars, für die Heymann Melodien und Filmmusiken schrieb. 

An Walter Mehring erinnert sich Trautwein-Heymann in einer ganz besonderen Funktion: als Nachhilfelehrer! 

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2022 Biografisches Brief Kunst Prosa

„Verrufene Malerei“ erscheint als Neuauflage

Es geht weiter! Verleger Bernd Zocher macht erneut Texte Walter Mehrings wieder im Buchhandel zugänglich. Diesmal sind es seine Beobachtungen über die Kunst der Moderne, die Mehring erstmals 1958 im Diogenes Verlag veröffentlichen konnte. Ergänzt wird die von Martin Dreyfus herausgegebene Ausgabe um Briefe Mehrings an Daniel Keel, den Diogenes-Verleger. „Verrufene Malerei – Von Malern, Kennern und Sammlern“ ist in der Neuausgabe eine wunderbare Entdeckungstour durch eine Kunstepoche, die wir heute als einen explosiven Aufbruch in alle möglichen Richtungen in den Museen der Welt bewundern.

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1952 2022 Biografisches Prosa Übersetzungen

Amy Dusty liest aus „The Lost Library“

Das 2. Kapitel der „Verlorenen Bibliothek“ in der englischen Ausgabe liest Amy Dusty.

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1924 2012 Brief

Max Herrmann-Neiße lernt Mehring auswendig

An Friedrich Grieger
Berlin, 18. Juni 1924

Mein lieber Fritz,
hab‘ vielen Dank für Dein Gedenken aus Freiwaldau – ach, wie verfluchte ich es, daß ich nicht mit dabei war! (…)  Mein Gedichtbuch soll demnächst erscheinen zu 20, 15 und 10 M. Glaubst Du, daß unter diesen Bedingungen noch welche von Deinen Bestellern ihre Subskription aufrecht erhalten? Für das Kabarettbuch habe ich immer noch kein Geld! Franz ist seit vorigem Dienstag in London, von wo er mir schon eine Ansichtskarte schickte.

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1928 1959 Kabarett Lieder

Willi Schaeffers und der „Seemanns-Choral“

Und nun nach Hamburg! Peter Sachse, der zu gleicher Zeit in Berlin
dreizehn Kabaretts leitete und in den zwanziger Jahren auch am Kurfürstendamm eine Stätte der Kleinkunst, ››Karussell« genannt, gründete, ließ Viktor Auburtin seine kleinen Miniaturen und Roda-Roda seine berühmten Militäranekdoten lesen. Er veranlaßte auch Walter Mehring und Willi Engel-Berger den »Seemanns-Choral« für sein Brettl zu schreiben.

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2021 Fotos

Zum 125. Geburtstag Bilder von Walter Mehring

Am 29. April 1896 ist Walter Mehring in Berlin geboren. Zur Erinnerung einige Bilder von ihm – als Foto, Selbstporträt oder Portät.

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2021

Deutschlandfunk erinnert zum 125. an Walter Mehring

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1934

Kurt Tucholsky schreibt seinen letzten Brief an Mehring

An Walter Mehring. Lysekil, nach dem 28.7.1934

Lieber Mehring,

Kurt Tucholsky: Texte und Briefe, Bd. 20

vielen schönen Dank für Ihren werten Schrieb! Ich bin schrecklich neugierig: Haben Sie ein Heim? Wo wohnt das? Sieht man von da den sacré Kör? Haben Sie eine puanderie? Wie ist es überhaupt? Hei!

Des weiteren, lieber W. M. — ein chronischer Katarrh, wie er auf mir sitzt, mag ja das Weltbild stören. Aber jedennoch: so wenig wir von dem, was sich da ereignet, überrascht worden sind, je destoweniger kann ich noch mitmachen. Was die Nichtüberraschung angeht, so sehe ich uns noch beide schweren Schrittes auf der Gare St. Lazare herumstolpern, wir beredeten es alles, und es hatte etwas leicht Komisches: um uns brausten die Leute, und wir hattenes mit dem kl. Weltuntergang. Und wir haben doch recht behalten, ein größerer steht bevor, und so sehr ich gegen die Leute bin, die, wie der gute O. gesagt hat, „eine Villa mit prachtvollem Weltuntergang besitzen“, so klar sehen wir ja wohl, was nun kommen wird, von Rechts und Links. Ich meine, was wir uns da zu erwarten haben. Ich nichts …

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1924 Kabarett Lieder Lyrik

Blandine Ebinger singt: Die roten Schuhe

„Die roten Schuhe“

 

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